resümee.
Mit einem völlig abwesenden Blick sitze ich nun oftmals da, ziehe unbewusst an meiner Zigarette bis zu dem Punkt, an dem die Hitze unerträglich an meinen Fingerspitzen wird.. In diesen Momenten könnte ich mir sofort eine neue anstecken.. Ich stelle mir vor, ich wirke wie Absolem aus Alice im Wunderland..

Er kam zu mir zurück.. nur war ich nicht da..

Die Risse in der Mauer wurden größer und größer bis zu dem Punkt an dem sie in sich zusammenfiel wie ein Kartenhaus, das vom Wind dezent geküsst wurde.. Ich zog meine Konsequenz, als ich alle Kontrolle verlor.. Mit letzter Kraft sog ich alles auf wie ein all umfassendes schwarzes Loch und riss alles mit in die Tiefe.. Ich nahm alles mit und ließ die Schattenseele zurück, wie ein Kind auf einem weiten Feld.. Sie fügte sich nahtlos ein und suchte mich in jeder Sekunde, in der es ihr möglich war.. Ich war fort aber ich sah alles.. Ich konnte nicht verschwinden wie ein Schatten, ich musste sicher sein, dass alles lief wie ich es wollte.. wie es sein musste.. Ich musste sicher sein, dass mein Kind sicher war.. sicher vor mir..

Ich sah, dass er kam und schwieg.. Ich sah, wie sie ihm grob umriss was geschehen war.. Ich sah, wie er erklärte, dass sie nicht mehr schwanger sei.. Ich schwieg. Und ich schmunzelte, ob der Beleidigungen, sprachen sie mir doch aus dem Herzen.. Als ich es für notwendig hielt, schlängelte ich mich aus dem Schatten.. mit mir meine Dämonen.. Mir zerbarst es fast den Schädel aber ich schluckte tapfer und ertrug den Schmerz..

Er würde es mir beweisen..

Er bat mich mich sehen zu dürfen und ich kam..

Als wir uns sahen, ging er auf die Knie..
Als wir uns sahen, tobte ein unbeschreibbarer Krieg in mir, der nach außen hin nur mit einem Handzucken oder einem tiefen Atemzug sichtbar war..
Als wir uns sahen, bat er mich um Verzeihung.. Als er mich berührte, als er erzählte, als sie spürten wie ich mich ihm nicht entzog, bäumten sie sich auf wie Raubkatzen in Gefangenschaft..

Ich musste weg..
Ich stand an der frischen Luft oder vielmehr in stürmischen Böen, atmete, lief, zitterte, ballte die Fäuste.. Als er meine Hand nahm, schöpfte ich neue Kraft, stemmte sie zurück, setzte sie zurück auf ihren Platz..
Als er mich küsste, wusste ich, ich dürfte das nicht erwidern aber ich tat es..
Als er mich berührte, sagte ich „nein“ und mein Blick, mein Körper straften mich Lüge..
Als wir miteinander schliefen, waren wir wieder eins..

Ich blieb und ging und kam zurück.. Meine Kraft ist erschöpft, ich bin müde, ich bin ausgelaugt..

Wir sahen uns wieder, kurze Zeit darauf.. Ein Zimmer in einem Hotel in einer anderen Stadt - It's the same with you every time.

Wir lächelten einander an, wir küssten uns und wir nahmen einander..
Ein Tag.
Eine Nacht.
Eine Weile voller Vollkommenheit.

Ich fragte ihn, was er sich vorstellt wie lang das so gehen soll.. Er lachte und meinte, er habe keine Vorstellung aber wir würden sowieso über kurz oder lang auffliegen..

Er habe unvorstellbare Angst seinen Sohn zu enttäuschen und ihn zu verlieren.. Er griff meine Hand, als er mit ihr telefonierte.. und entschuldigte sich nach dem Gespräch bei mir.. weil er wüsse es habe mich verletzt.. Einige Tage zuvor gab er zu bedenken, dass er womöglich schon verstanden habe.. “Womöglich..” dachte ich in diesem Augenblick..

Ein anderes Paar checkte aus zur ungefähr gleichen Zeit.. Zwei Autos, zwei verschiedene Ortskennzeichen.. ein Abschied.. Wir grinsen..

Er bittet mich, ich solle ihn nicht so leiden lassen.. Ich schätze, ich entsprach seiner Bitte und habe das dumpfe Gefühl im Magen, dass ich das bereuen werde.. wenn er wieder Daheim ist, wenn er wieder bei ihr ist.. Wenn die Dinge sich wieder ändern..


It's the same with you every time.