deine hände.
Mit gerunzelter Stirn betrachte ich meine Hände..

Ich balle die Finger zur Faust, ganz langsam. Ich öffne sie wieder, ganz langsam.
- Wie man es macht, wenn die Hände eingeschlafen sind, nur viel langsamer, vorsichtiger, bedeutsamer.. Als hätte man Angst die Fingerkuppen brechen ab und rollen zwischen die Füße.

Aber sie sind nicht eingeschlafen.. Ich fühle deine kühlen, schlanken Finger in meinen Händen.. Ich spüre die Schwielen unter meinen Fingerspitzen als würde ich sie tatsächlich in diesem Augenblick berühren..

Und egal, wie stark ich Fäuste balle, das Gefühl mag nicht vergehen..
Und ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich es überhaupt möchte..

Der Wahn entfacht eine bittere Sehnsucht in mir.. Ich kämpfe. Ich gewinne. Eine weitere Narbe in meinem geflickten Herzen.

Die Geheimwaffe für diese Art der Kriegsführung ist nur eine einzige Frage..

„Was würde es ändern?“

Die Antworten darauf – so vielschichtig sie sein mögen – sind bis auf eine, die von der Hoffnung aus der hintersten Sitzreihe verhalten und leis‘ kommt, einstimmig negativ, beschissen.. Nichts würde sich ändern.. rein gar nichts.. Einen schwachen Augenblick, lang wie ein Wimpernschlag, wäre es gut, wäre alles wieder gut, und meine Sehnsucht und meine Gier nach dir würden erfüllt sein, befriedigt und ein Hauch von Glück würde in der Luft schweben.. Und dann..? Dann fordere ich wieder meinen gerechten Platz an deiner Seite ein und du verwehrst ihn mir erneut..

Die Antworten sind klar und mit einem Mal schweigt mein geschundenes Herz..

Ich betrachte ein letztes Mal, unendlich traurig, meine Hände, genieße einen kurzen Moment nur die Erinnerung, das Gefühl, ehe ich dich wieder in meine Träume verbanne.. an den Ort, wo ich keinen Einfluss habe.. Dorthin, wo ich keine Ausrede finden muss, sondern süß leiden, bitter genießen, besinnungslos schwelgen und ungeniert sterben kann..