Freitag, 8. Juni 2018
stilles Ende.
Nicht nur, dass er seine letzte Chance ungetan hat verstreichen lassen.. Nein, er hat mir sogar noch mehr Gründe gegeben ihn nicht mehr sehen zu wollen.. Er würde es auch dann noch als ideal betrachten, wenn er am Ende seines Lebens mit Reue zurück blickt und unserer Liebe nachtrauert, wenn er es bis dahin immer wieder mit mir verbockt.. Vielleicht sollte es ein dramatisch, romantischer Gedanke sein, aber er widert mich nur an.. So oft schon ist mir aufgefallen, dass ihm die Erinnerungen an mich.. an uns.. scheinbar völlig ausreichen, obwohl er so viel mehr, obwohl er alles bekommen könnte - vielleicht bis an den Rest seines Lebens aber es ist völlig irrelevant was ich sage, es ist egal, welche Worte ich finde, es mag noch so logisch und völlig klar sein aber meine Worte finden bei ihm kein Gehör..

Er wird sich nicht ändern.. Er wird sich nicht bessern.. In einem "Ich wünschte, ich könnte dir versprechen.." steht abermals, dass er genau das nicht tun wird..

und zum guten Schluss, als Parade mit Fanfare, stellt er fest, dass er mich vielleicht gar nicht liebt.. dass er "nur" von mir besessen sei.. Aber das würde ja nichts ändern.. Verdammt, das ändert alles, du Wichser!

Er hat nicht mehr gefragt.. wird er auch nicht mehr.. Ich habe bewusst mein Wochenende nicht so verplant, dass ich in die Verlegenheit komme ihn sehen zu müssen, weil ich es einfach schon so eingeplant hatte.. Jetzt ist der Point of Zero erreicht, ich kann mich nicht mehr freischaufeln das Wochenende.. aber ich möchte es auch nicht.. Nicht mehr..

Ich will nicht, dass er mich anfasst..
Ich will nicht, dass er mich küsst..
Ich will nicht mit ihm schlafen und es anschließend bereuen..

Ich will mich nicht mehr so behandeln lassen und so schäbig fühlen.. Das Gleichnis mag haken aber der seelische Missbrauch und das körperliche Ausnutzen unterscheidet sich für mich kaum noch zu längst verdrängten Momenten in meiner Vergangenheit.. jenen Momenten, in denen ein Mann mit meine Kindheit, meine Unschuld und meine Hoffnung nahm..

Ich würde so viel mehr verdienen als er mir geben kann.. Damn, da hat er verdammt nochmal recht..

Er soll mich in Frieden lassen.. Ich bin erschöpft, ich bin so müde..
Seine Besessenheit kann er sich in die Haare schmieren.. Sie interessiert mich nicht, solange ich nicht seine Seele und sein Herz habe.. und wie so oft, wie ständig, wenn ich mit ihm schreibe, über uns nachdenke, wir uns sehen oder telefonieren, stelle ich fest, dass ich ihn nicht mehr in meinen Klauen habe, dass ich ihn nicht mehr an seidenen Fäden führen kann, dass er nicht mehr auf mich hört, nicht mehr sehen möchte, nicht mehr wissen möchte..
Meine Kräfte sind erschöpft.. Ich weiß schon längst nicht mehr wie ich noch an ihn rankomme und allein das Amüsement ihn jeden Tag mit Spott und Ironie zu überhäufen, ist weit weg von dem, was ich eigentlich möchte..

Ich werde mich darauf beschränken voller Melancholie an die Jahre und Monate zurück zu denken.. Manchmal werde ich mir vielleicht die Hoffnung erlauben, er findet irgendwann den Weg zurück - zu mir..

Immerhin werde ich so den verschissenen Auslandseinsatz nicht mehr mitbekommen.. Und wenn ich nicht weiß, dass er dort ist, brauch ich keine Angst haben, dass er nicht mehr zurück kommt und sein Bruder mich anruft..

Ich sagte ihm erst, ich würde den Triumph gegenüber seiner Frau auskosten und sie mit Genuss unter meinen Worten brechen sehen.. Als ich das schrieb, wusste ich bereits, dass ich bereits verloren habe.. aber eine Frau mit Stil strafft die Schultern, hält das Kinn oben und streift die Maske erst im Schutz der Dunkelheit ab..

Dann, wenn keiner schaut..
Dann, wenn es keiner hört..
Dann, wenn ich mich zwischen meinen Schatten verstecke, werde ich weinen.. bis ich keine Tränen mehr für ihn habe..