Rebellion
Er bäumt sich auf, meine Worte treffen ihn und rühren seinen Trotz, bewegen seine Wut, entfachen seinen Starrsinn.. Er würde sich auf das Spielchen nicht einlassen. Doch. Das wird er. Das tut er bereits.
Es ist ein Tag, an dem ich meine Worte zwar weise wähle aber Dinge sage, die ich vorher nicht zu sagen wagte, weil ich Angst hatte, er würde sich dann gar nicht mehr bemühen. Ich will ihn leiden sehen. Ich werde alles tun, um ihm nicht mehr von mir zu geben, als es notwendig ist, um einen guten Tag zu haben. Ich werde mit ihm ficken, wenn mir danach ist. Wenn es nicht passiert, ist es aber auch in Ordnung. Wenn unser nächstes Treffen gut wird, dann schön, wenn nicht - auch kein Weltuntergang. Ich werde ihm nicht vertrauen, soweit es in meiner Macht steht nicht lieben und ich werde nie wieder zulassen, dass er mir so weh tut. Er ist überrascht. Das habe gesessen aber gleichzeitig sagt er es sei gut, dass er mich nicht mehr verletzen könne..
Bullshit..
Natürlich sind meine Worte wahr, mein Ansinnen ehrenhaft und meine Ziele klar definiert aber ich mache mir selbst was vor, wenn ich meine er würde nicht an mich heran kommen.. Wenn er es wollte, wenn er sich etwas Mühe geben würde, würde er mich wieder einkassieren ohne dass ich den Hauch einer Chance hätte.. Er hat mein Herz und meine Seele, er hat alle Macht über mich.. Aber das muss er ja nicht wissen..
Ich werde Momente voller Stolz haben, in denen ich mitleidig auf ihn herabsehen werde, das ist mehr als ich vorher hatte.. Ich bin mir meiner Stärke bewusst aber ich hänge noch wie eine Klette an der Besonderheit unserer Verbindung.. und auch wenn sie nunmehr nicht mehr diesen romantischen Schatten der ewigen, wahren Liebe mit sich trägt bleibt sie. Und sie bleibt besonders. Daran klammer ich mich wie eine Ertrinkende, weil ich schlicht und ergreifend nicht bereit bin sie aufzugeben. Sie ist so essentiell, in meinem Leben diese vielen Jahre so prägnant. Ich wüsste nicht, was ich täte, wenn ich wüsste, ich könnte ihn nicht mehr anschreiben - nach Jahren, einfach so, weil mir danach ist, weil sich die Gelegenheit bietet, weil mir langweilig ist oder weil ich ihn vermisse und mich nach ihm sehne.. Diese Selbstverständlichkeit mit der ich ihn schon mehrfach aus seinem Alltag und seinem Leben gerissen habe, war mir nie so bewusst wie jetzt..
Ich rebelliere gegen ihn und er rebelliert gegen mich und eigentlich wollen wir nur zusammen sein.. Ich schätze er hat Recht, wenn er sagt wir würden uns zerfleischen.. Aber ganz ehrlich? Ich würde auch in ein Gehege ungefütteter Tiger springen, um sie wenigstens einmal zu berühren, die großen Pranken mit den scharfen Krallen zu streicheln und mit den Fingerspitzen über das Fell streichen, nur um zu erfahren wie weich sich das Fell eines Tigers anfühlt..
schreibwut am 15. Mai 18
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