vernunft. langeweile.
Ich betrachte die schneeweißen Felder und bin so in Gedanken versunken, dass es fast schon an unverschämtes Glück grenzt, dass ich nicht gegen den nächstbesten Baum bretter..
Ich bin frustriert.. Frustriert ist wohl der richtige, alles umfassende, und doch bescheidene Ausdruck meiner Gefühlswelt..
Vernunft und Langeweile haben wieder Einzug gehalten.. Beides nicht meine Talente, nicht meine Stärken und befreundet sind wir auch nicht.. Ich nehme es mit einem frustrierten Schnauben zur Kenntnis..
Er hat kaum noch geschlafen.. hat sich in die Hosen gemacht..
Mit einem Gefühl der Wut, gefolgt von stoischer Resignation habe ich es beendet, bevor es überhaupt richtig Spaß gemacht hat.. Ich versuche mir einzureden ich habe es ihm zuliebe gemacht und ich weiß, dass es die richtige Entscheidung ist Vernunft walten zu lassen.. Genau genommen aber habe ich es nur deswegen beendet, weil es so keinen Spaß macht, weil er so nicht seinen Zweck erfüllt.. Ich habe nicht etwas gestartet, um ein bisschen sein Ego zu polieren, doch das sage ich ihm nicht.. Ein bisschen Händchen halten, wenn man auf die Frage „was zum Teufel tu‘ ich hier??“ keine Antwort weiß, ist okay.. aber für mehr stehe ich leider nicht zur Verfügung. Ich habe meinen eigenen Probleme..
Das Geschreibe hat mich meistenteils bereits angeödet.. Zu viel Smalltalk.. zu viel Geplänkel.. Was habe ich auch erwartet? Ein Baulude ist in der Tat in der Regel kein Philosoph aber mit jedem Tag habe ich mehr gemerkt, wie ich Vergleiche zog.. Stellte fest, dass SEINE Worte mir fehlen.. unsere tiefsinnigen Gespräche, unser Spaßgeplänkel, unsere Sicherheit in der Rethorik und nicht zuletzt die heißen Geschichten.. Wie bereits gesagt, das neue Spielzeug erfüllte nicht mehr seinen Zweck..
Es stört mich jetzt so nackt dazustehen, ohne Halt.. Ich habe keinen Austausch, ich muss jetzt allein mit mir selbst klarkommen und es ist nur eine Frage der Zeit, ehe ER wieder in meinen Träumen auftaucht und meine Gedanken einhüllt wie eine Droge.. Der Gedanke versetzt mich fast schon in Panik – aber nur fast..
Ich kann noch nicht sagen, dass ich erleichtert über die erwartete oder unerwartete Wendung bin.. Das wird sich zeigen, wenn wieder Ruhe einkehrt.. das wird sich zeigen, wenn wir wieder miteinander umgehen, wie wir miteinander umgehen..
In jedem Fall ist mir klar, dass ich ihm eine Tür geöffnet habe, die er bis dato geflissentlich ignoriert hat und während er sich bei mir – einem gelinde gesagt eiskalten Profi – in die Hosen kackt, kann ich mir gut vorstellen, wie er eine Single-Hohlbirne, deren Nummer auf einem Starbucksbecher prangte, rammelt, die ihm dann alsbald einen Strick um den Hals legt.. Irgendwie bringt mich diese Vorstellung zum schmunzeln.. Ja, ich bin ein schlechter Mensch..
schreibwut am 18. Januar 19
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